Ingenieurskunst trifft Graffitikunst

Ferien-Feeling auf dem Stoos

Seit Dezember 2017 fährt die steilste Standseilbahn der Welt innert Minuten die Fahrgäste in das Schwyzer Ferien- und Ausflugsgebiet Stoos.

Oben angekommen, erwartet sie ein riesiges Graffiti-Wandbild, das gleich Ferienstimmung verströmt: ein traumhaftes Bergpanorama, eingerahmt von der charakterischen runden und gelben Kabinenform. Begrüsst werden die Gäste von einer lustigen Geissenfamilie und einem Jungen, der sie mitten ins familienfreundliche Dorf führt.

Am Anfang war alles kahl, die Wände weiss. Ein nüchternes Willkommen für die Gäste in der Bergstation nach der einmaligen Fahrt mit der neuen Standseilbahn.

Dies sollte noch vor der Eröffnung geändert werden. Die Stoosbahnen AG wünschte ein energiegeladenes, fröhliches Wandbild, das viel Schwung und gute Laune verbreitet.

Stoos ist ein kleines Ferienparadies mitten in der Zentralschweiz. Die meisten Gäste kommen zum Wandern oder Skifahren hierher und freuen sich, dass sie gleich loslaufen oder losfahren dürfen, sobald die Türen der Standseilbahn sich öffnen.

Zu Beginn wurde die über 50 m2 Wand genau ausgemessen. Welche Bereiche müssen neu gestrichen oder gar ausgebessert werden? Eine Feuerschutztür wurde im Rahmen des Projekts angeschliffen, grundiert, weiss gespritzt und 2-K-versiegelt, damit sie sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt. Auch solche Extra-Arbeiten sind möglich.

Dann erstellte Ralph die Skizze, sodass sich die Auftraggeber das riesige Wandbild gut vorstellen und noch Korrekturwünsche einbringen konnten.

Die Geschichte hinter dem Wandbild ist die Geschichte vom Buben Loris. Loris lebt im Tal und kommt jede freie Minute auf den Stoos. Er liebt es, in den Bergen zu sein, ob mit seiner Familie oder mit seinen Geissen.

Diesen Buben gibt es wirklich. Beim ersten Kennenlernen im Atelier waren die Geissen gar nicht schüchtern. Neugierig entdeckten sie jeden Winkel des Ateliers, sodass Loris sie immer wieder einfangen musste, damit der Kameramann ein paar schöne Aufnahmen für den Making-of-Film machen konnte.

 

Ralph fotografierte Loris und sprayte nach der Vorlage des Bildes jede einzelne Schicht, bis Loris so täuschend echt aussah wie auf dem Foto.

Das Bild von Loris wurde auf einer Dibond-Platte aufgesprayt, die Ralph im Atelier zuerst auf Mass geschnitten hatte, bevor er sie bearbeitete. Nach dem Bild von Loris entstanden auch die Geissenfamilie und die Stoos-Sonne auf Dibond-Platten, bevor sie an die Wand der Bergstation montiert wurden.

Das Wandbild mag noch so gross sein, erst die Details machen das Bild zu etwas Besonderem. Wie dieses Gipfelrestaurant auf dem Bild des Fronalpstocks.

Der Blick auf den Fronalpstock ist etwas ungewohnt. Es zeigt ihn aus der Vogelperspektive, denn so ist der beliebte Gratwanderweg am besten zu erkennen mit Blick auf die umliegende Berge und den Vierwaldstättersee.

Umrahmt wird das Bild von der futuristisch aussehenden Kabinenform der neuen Standseilbahn. Vom Kreis aus führt ein Feuerschweif um die Ecke zur Stoos-Sonne, sodass das Bild dynamisch und kompakt wie eine Einheit wirkt.